Pädagogisches Konzept

Spielgruppe Storchenäschtli Grossaffoltern

 

 

1. Ausgangslage

 

Die Spielgruppe Storchenäschtli ist ein wichtiger Ort der Frühförderung. Die Kinder können schon vor dem Schuleintritt lernen, sich in einer Gruppe von Gleichaltrigen zu bewegen. Kinder mit einer anderen Muttersprache kommen hier schon früh mit einer unserer Landessprache in Kontakt und wir somit wertvolle Sprachförderung betreiben!

 

 

2. Ziel und Zweck

 

Das Angebot der Spielgruppe Storchenäschtli in der gemeinde Grossaffoltern ist eine ideale Vorbereitung auf den Kindergarten. Alle Kindern steht die Spielgruppe offen, unabhängig ihrer sozialen Herkunft, Nationalität und persönlichen Entwicklung.

Die Spielgruppe ist politisch und konfessionell neutral.

Kinder ab ca. 2.5 Jahren können sich in der Spielgruppe in Gruppenaktivitäten und im Freispiel in einer gleich bleibenden Gruppe entfalten. Sie erwerben Sozialkompetenzen und erhalten sinnliche, motorische und kreative Impulse für ihre Entwicklung.

Das Angebot der Spielgruppe orientiert sich an den pädagogischen Kriterien, des Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz. So wie der Spielgruppenpädagogik des Schweizerischen Spielgruppen-Leiterinnen-Verband SSLV, die den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden und deren Entwicklung fördern.

Das Angebot der Spielgruppe, wird von qualifizierten Spielgruppenleiterinnen geführt.

Bei Kindern mit Migrationshintergrund, kann das Spielgruppenangebot eine integrierte Deutschförderung durch eine dafür qualifizierte und ausgebildete Spielgruppenleiterin, welche sich in der Sprachförderung weitergebildet hat anbieten.

 

 

3. Definition

 

Die Spielgruppe ist eine konstante Gruppe von Kleinkindern, die sich in regelmässigen Abständen trifft. Sie wird von pädagogisch qualifizierten Personen geführt.

 

 

4. Pädagogische Kriterien

 

Die ausgebildete Spielgruppenleiterin ist eine zuverlässige Bezugsperson und trägt den altersgemässen Bedürfnissen der Kinder Rechnung. Alle pädagogischen Aktivitäten im spielerischen, musikalisch und kreativen Bereich sind für die Kinder freiwillig. Jedes Kind hat die Möglichkeit sich zurückzuziehen, zu beobachten und in seinem Rhythmus und auf seine ganz persönliche Art am Geschehen teilzunehmen. Das Spielerische Erleben, Lust betontes Erproben, des selbständigen oder gemeinsamen Tun steht im Zentrum aller Aktivitäten. Die Spielgruppenleiterin bietet dazu einen Freiraum, setzt aber auch klare Grenzen.

Die Spielgruppenleiterin fördert die Kinder ganzheitlich im emotionalen, körperlichen, kreativen, sozialen und kognitiven Bereich:

 

·      Im Emotionalen Bereich lernen die Kinder Gefühle erleben, die eigenen Person (Körper, Sinne, Emotionen) wahrnehmen, ihr Selbstvertrauen zu stärken und Unbekanntes (Materialien, Räume) zu entdecken.

 

·      Förderung der Grobmotorik, Unterstützung und ausleben des Bewegungsdrangs (hüpfen, balancieren, kriechen, laufen...), so wie die Feinmotorischen Fähigkeiten (knete, kleben, schneiden...) werden im Körperlichen Bereich gefördert.

 

·      Im Kreativen Bereich werden die Kinder in ihrem Tätigkeits- und Forschungsdrang unterstützt. Die Kinder bekommen die Möglichkeit sich im Rollen- Fantasiespiel zu entfalten. Die Spielgruppenleiterin macht Angebote zum Malen, Werken, Musizieren, Forschen, Experimentieren, Erfinden, Erzählen...

 

·      Viel profitieren die Kinder im Kognitiven Bereich. Die Sprachentwicklung (Geschichten, Lieder, Verse, Spiele...) und auch die Sinneswahrnehmung (Riechen, Tasten, Hören, Spüren...) werden angeregt. Die Fantasie und Aufmerksamkeit wird gefördert und sie machen ganzheitliche Erfahrung eines Lebensrhythmus (Jahreszeiten, Feste, Rituale...)

 

·      Im Sozialen Bereich lernen die Kinder neue Bezugspersonen Kennen und sich von den Eltern ablösen. Sie lernen in einer Gruppe von Gleichaltrigen Grenzen zu respektieren, Konflikte auszutragen und Lösungen zu suchen.

 

 

5. Integration

 

Die Spielgruppe ermöglicht es, Kinder mit unterschiedlichen familiären, gesellschaftlichen und sozialen Hintergründen zu durchmischen. Die Kinder können auf spielerische Art und Weise voneinander profitieren, voneinander lernen und sich entfalten. Eine Durchmischung von Schweizer Kindern, Kindern mit körperlichen, geistigen oder sozialen Auffälligkeiten/Behinderungen, Kindern mit Migrationshintergrund sind immer eine Bereicherung in den Spielgruppen. Hier erfüllt die Spielgruppe einen wichtigen integrativen Auftrag:

 

·      Kinder mit sozialen, körperliche oder geistige Auffälligkeiten/Behinderungen, können Integriert werden.

 

·      Eltern und Kindern mit Migrationshintergrund, können neue Kontakte knüpfen und unsere Kultur kennenlernen. Mit geeignete Spielen und Hilfsmittel, fördern wir die Sprache. Wir lassen sie andere pädagogische Haltungen ausprobieren und erleben.

 

 

 

 

 

6. Prävention

 

Ein wichtiges Element der frühen Förderung ist die Prävention, welche sich in drei Ebenen unterteilt.

 

·      In der Primärprävention werden die Ressourcen gestärkt welche alle Familien mit Kindern im Vorschulalter betreffen. Die Spielgruppe muss ihr Angebot bekannt machen, damit möglichst viele Kinder und Familien eingebunden werden können und bei finanziellen Hindernisse Lösungen gefunden werden.

 

·      Bei der Sekundärprävention können Risikosignale bei Familien mit Bekannten Risikofaktoren/Symptomen frühzeitig erkannt und erfasst werden. Daher ist eine Vernetzung der Spielgruppe mit anderen Bildungsangeboten der Gemeinde sinnvoll.

 

·      Durch genaues Beobachten und Beiziehen von Fachkräften und Fachstellen oder die Zusammenarbeit mit der Kita (Notfallplätze), können Krisen bewältigt und Schäden vermindert werden, welches die Tertiärprävention beinhaltet.

 

 

7. Spielgruppe als Übungsraum zwischen Familie und Schule

 

Die neusten Erkenntnisse der Forschung zeigen, dass die Weichen für einen Schulerfolg bereits im Vorschulalter gestellt werden. Wichtig ist hier die Qualität der Angebote, der Aus- und Weiterbildung des Personals und der Elternbildung. Die Spielgruppe hat eine wichtige Funktion als Schnittstelle zwischen dem Zusammenspiel der Familie und dem institutionalisierten System Schule.

 

 

8. Elternarbeit

 

Ein guter Kontakt zwischen den Eltern und der Spielgruppenleitung und das damit verbundene Vertrauen eine wichtige Voraussetzung. Nur so kann sich das Kind in der Spielgruppe wohl fühlen. Die Spielgruppenleiterin unterstützt dies durch ihre Offenheit und Gesprächsbereitschaft. Durch gemeinsame Anlässe, ermöglicht sie den Kontakt unter den Eltern. Je nach Fragestellung weist die Leiterin die Eltern an andere ihr bekannte Angebote für Kinder oder an spezialisierte Dienste (Mütterberatung...) weiter.